Hochsensibel und selbstständig – geht das? Herausforderungen & Vorteile

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Hallo und schön, dass du da bist!

In meinen Blogartikeln gebe ich dir Einblicke in meine persönliche Reise und teile meine besten Tipps sowie wertvolle Infos rund um das Thema Hochsensibilität mit dir.

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Inhaltsverzeichnis

Wenn du mir schon länger folgst, dann weißt du vermutlich bereits, dass ich viele Jahre angestellt war, ehe ich mich selbstständig gemacht habe. Ich kenne somit beide Welten.

In diesem Artikel nehme ich dich heute in die Vor- und Nachteile, die aus meiner Sicht für Hochsensible in der Selbstständigkeit bestehen, mit und kläre abschließend die Frage, ob hochsensible Menschen für die Selbstständigkeit geeignet sind oder eher nicht und wie ich heute zu meiner Entscheidung stehe.

Vor- und Nachteile für Hochsensible in der Selbstständigkeit

Herausforderungen für Hochsensible in der Selbstständigkeit

#1 Finanzielle Unsicherheit

Eine der größten Herausforderungen für Hochsensible in der Selbstständigkeit ist sicherlich das Thema Sicherheit.

Vor allem finanzielle Sicherheit gibt es in der Selbstständigkeit nicht. In einem Monat kannst du 0 Euro verdienen, im nächsten 10.000. Theoretisch. 😉 Es gibt aber keine Gewissheit.
An einem Tag kannst du 3 Buchungen haben, am nächsten 2 Absagen.

Die Selbstständigkeit ist wie eine Packung Pralinen. Du weißt nie, was du kriegst. 😀

Spätestens seit der Corona-Pandemie wissen wir jedoch, dass es im Leben ohnehin keine Sicherheit im Außen gibt, dass selbst etablierte Unternehmen plötzlich in Konkurs gehen können, sich Pläne von heute auf morgen schlagartige ändern bzw. nicht mehr umsetzen lassen, dass wir nicht alles im Leben kontrollieren können, geschweige denn auf alles einen Einfluss haben.

Ich denke, die Corona-Pandemie hat mir sehr dabei geholfen, gelassener mit Planänderungen, mangelnder Kontrolle und Unsicherheiten umgehen zu lernen.

Äußere Sicherheit ist daher meines Erachtens immer nur eine scheinbare Sicherheit. Die einzige Sicherheit, auf die ich mich verlassen kann, bin ich.

#2 Mangelnde Struktur und Routine

Auch Struktur und Routine sind für viele hochsensible Menschen wichtig und geben Sicherheit und sind ebenfalls, zumindest zu Beginn der Selbstständigkeit, nicht in der Form wie im Angestelltentum gegeben.

In meinem Fall habe ich mich im Angestelltentum durch die vorgegebene Struktur und Routine wie fixe Arbeitszeiten, fixer Dienstort, sich wiederholende Projekte und Termine u.v.m. jedoch sogar stark eingeschränkt, unterfordert bis gelangweilt und in meiner Freiheit limitiert gefühlt.

Dennoch gebe ich zu, dass man sich auch in der Selbstständigkeit erst an die Freiheit gewöhnen muss und sich selbst Struktur zu geben mitunter auch herausfordernd sein kann. 😉 (Ich liebe es aber inzwischen sehr!)

Wer mehr äußere Struktur, Routine sowie Sicherheit braucht (und dennoch selbstständig sein möchte), für den ist eventuell (zumindest zu Beginn) eine Teilzeitanstellung (= Struktur und Sicherheit) mit selbstständiger Tätigkeit nebenbei (= Freiheit und Sinn) geeigneter.

#3 Überforderung

Vor allem zu Beginn der (erstmaligen) Selbstständigkeit kann es für hochsensible Menschen sehr überfordernd sein, weil viel Neues auf einen einprasselt.

Von Gewerbeanmeldung, Finanzamt, Steuern und Buchhaltung über Kundenakquise, Website, Social Media und Marketing bis hin zu Netzwerktreffen, finanzieller Unsicherheit und Selbstzweifel sehen sich Neugründer:innen mit vielerlei Herausforderungen gleichzeitig konfrontiert, die für HSP schnell überwältigend sein können.

Hier hat es mir sehr geholfen, mir Unterstützung zu holen. Nicht alles muss man alleine schaffen. 😉 (und hätte ich auch nicht!)

DANKE an dieser Stelle an all die wunderbaren Menschen, die meinen Traum so tatkräftig unterstützt haben, die mir immer wieder Mut gemacht haben, die mich bei technischen und bürokratischen Hürden unterstützt haben und nicht zuletzt natürlich an meine Supervisor:innen, Coaches, Mentor:innen, Kolleg:innen und meinen großartigen Mann. <3

#4 Entscheidungen treffen

Als Angestellte (zumindest in nicht leitender Funktion) werden die richtig großen und wichtigen Entscheidungen von anderen getroffen. Als Selbstständige hingegen gibt es ständig Entscheidungen zu treffen – mal kleinere, mal größere.

Da sich Hochsensible ohnehin meist schon schwer mit Entscheidungen tun, ist dies zusätzlich oft sehr herausfordernd.

Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass auch der Entscheidungsmuskel trainiert werden kann und man mit der Zeit besser darin wird.

Nun zu den Vorteilen.

Vorteile für Hochsensible in der Selbstständigkeit

#1 Selbstbestimmung und Freiheit

Einer der größten Vorteile, die ich in meiner Selbstständigkeit sehe, ist meine Selbstbestimmung. Die Freiheit, sowohl meinen Arbeitsort als auch meine Arbeitszeit, meinen Urlaub sowie meine Pausen – einfach ALLES – frei bestimmen und wählen zu können.

Ich muss mich mit niemandem mehr absprechen, muss niemanden mehr um Genehmigung fragen, kann am Wochenende arbeiten und mir dafür während der Woche mal frei nehmen, kann frühmorgens oder spätabends arbeiten, kann spontan frühstücken gehen oder mich tagsüber mit Freund:innen treffen. All das ist für mich Luxus pur!

Den größten Vorteil, den ich in dieser freien Zeiteinteilung sehe, ist, dass ich MIT meinem Körper, meinem persönlichen Energieflow und meiner individuellen Leistungskurve arbeiten kann – und das ist bei mir NIE 9 to 5. 😀

#2 Abwechslung

Da ich, wie bereits weiter oben erwähnt, als High Sensation Seeker kein großer Fan von Routine und Struktur bin, sondern im Gegenteil abwechslungsreiche Tätigkeiten brauche, um zufrieden zu sein, liebe ich es, dass jeder Tag anders ist.

Die Selbstständigkeit ist für mich eine Abenteuerreise, bei der es nie langweilig wird, ständig neue Herausforderungen warten, Neues passiert – und ist somit perfekt für mich. 🙂

#3 Sinn

Für Hochsensible ist es essenziell, dass sie einer Tätigkeit nachgehen, die mit ihren Werten übereinstimmt.

Ich hatte lange Zeit das Gefühl, mein Potenzial nicht zu leben, dass mich mein Job zwar finanziell nährt, aber nicht auf tieferer Ebene, dass der Job zwar objektiv betrachtet sehr gut ist, mich aber subjektiv nicht erfüllt. Ich fühlte mich sowohl unter- als auch überfordert und nur selten richtig gut.

Obwohl ich definitiv viel MEHR arbeite, seitdem ich selbstständig bin, habe ich viel mehr Energie, Lebensfreude und Motivation – es fühlt sich nach einem komplett neuen Leben für mich an.

Seitdem ich meiner Herzensberufung folge, fühle ich mich so gut wie noch nie!

#4 Persönliche Weiterentwicklung

Des Weiteren habe ich das Gefühl, dass die Selbstständigkeit nochmal ein enormer Booster in meiner persönlichen Entwicklung gewesen und auch noch weiterhin ist.

Seitdem ich selbstständig bin, bin ich mit Ängsten und Herausforderungen konfrontiert, die im Angestelltentum keine Rolle spielten und daher auch nie aufpoppten (Stichwort: Sichtbarkeit, verkaufen, Buchhaltung u.v.m.).

Das heißt, im Angestelltentum war es relativ einfach für mich, in meiner Komfortzone zu bleiben. In der Selbstständigkeit hingegen kommt man nur vorwärts, wenn man seine Komfortzone regelmäßig verlässt und sich seinen Ängsten sowie neuen Herausforderungen stellt.

Ich habe mich daher gefühlt in 6 Monaten meiner Selbstständigkeit um ein Vielfaches mehr weiterentwickelt als in den 6 Jahren davor (und das trotz zahlreicher Seminare und Fortbildungen).

Für mich ist die Selbstständigkeit daher ein absoluter Booster in Persönlichkeitsentwicklung, das dir kein Seminar der Welt beibringen kann.

Ich liebe es, über mich selbst hinauszuwachsen und zu sehen, dass Dinge, die ich vor einem Jahr noch für unmöglich gehalten hatte, heute meine Realität sind, dass Dinge, die mir vor einem Jahr noch schwer fielen, heute leicht(er) sind, dass ich für Dinge, die mir vor einem Jahr noch unlösbar schienen, heute Lösungen habe.

Ist die Selbstständigkeit für Hochsensible geeignet?

Ganz klar: Ja, aber nicht für jeden. Genauso wenig wie jeder nicht-hochsensible Mensch fürs Angestelltentum gemacht ist, ist natürlich auch die Selbstständigkeit nicht für jeden hochsensiblen Menschen das Richtige.

Da Hochsensibilität ja nur EIN Persönlichkeitsmerkmal von vielen ist, gibt es natürlich auch hier KEINE Pauschalantwort.

Laut Jaeger (2004) sind Hochsensible übrigens mit überdurchschnittlich höherer Wahrscheinlichkeit selbstständig.

Ich persönlich kenne im Übrigen mehr Hochsensible, die erfolgreich selbstständig sind als glücklich angestellt. 😉

Für mich war der Sprung in die Selbstständigkeit (und ein Sprung war es definitiv 😉 ) jedenfalls eine der allerbesten Entscheidungen meines Lebens.

Ich bereue nichts.

Du fühlst dich beruflich unerfüllt und weißt, da muss es noch mehr geben?

Unabhängig davon, ob du dich selbstständig machen möchtest, dich gerne beruflich weiterentwickeln oder ganz neu orientieren möchtest oder noch gar nicht so genau weißt, wohin es beruflich gehen soll, begleite ich dich sehr gerne bei deiner individuellen beruflichen Entdeckungsreise.

Melde dich gerne für ein kostenloses Orientierungsgespräch bei mir und wir schauen, ob die Chemie für eine Zusammenarbeit passt.

Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme!

Beitragsbild: © lichtbildwirkung

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